Tag 12 + 13 Rondinara, Bonifacio, weiter Richtung Südwesten

Tag 12 + 13 Rondinara, Bonifacio, weiter Richtung Südwesten

Wir starten erstmal mit einer Maschine Wäsche in den Tag. Es ist bitternötig und während wir frühstücken, läuft das Gerät schon für uns. Die Wäsche trocknet hier so unfassbar schnell, bei den Temperaturen und dem Wind.

Nach dem ausgiebigen Frühstück wollen wir eigentlich mit den Rädern entlang der Küste zur nächsten Bucht radeln. Also fahren wir zunächst runter zur Bucht an der wir bereits gestern waren und hoffen, von dort aus weiterzukommen. Google Maps behauptet jedenfalls, dass man mit den Rädern über schmale Wege dorthin gelangen kann. Leider sind die Wege total mit dornigem Grün zugewuchert und es ist kein Durchkommen. Wir drehen also um und probieren die andere Richtung. Hier und da gibt es einen Seitenweg, die sich alle als privat herausstellen. Wir fahren also die Strecke, die wir mit dem Bulli gekommen sind, bis zum höchsten Punkt zurück und entscheiden dann, doch einen Strandtag einzulegen. Die Aussicht von hier oben ist zwar schön aber die Aussicht auf mind. 20 km Serpentinen, um dann an einer ähnlich schönen Bucht zu landen, lässt unseren Schweinehund sehr stark aufjaulen.

Schnorchel noch fix geholt und ab ins kühle Türkis getaucht.

Es gibt ein paar Fische zu beobachten. Nicht nur Barben, sondern auch Plattfische sind hier zu finden. Ich freue mich schon auf mein Abendessen ;-).

Wir entscheiden später noch am Strand zu bleiben und dort einige köstliche Tapas zu uns zu nehmen. Die Bar hier ist einfach zu verlockend.

Morgen geht es weiter Richtung Bonifacio. Schauen wir mal, wie weit wir kommen werden.

Tag 13: Wir werden von zwei zankenden Geschwistern geweckt. Zum Glück, denn ansonsten wären wir sehr spät vom Campingplatz gekommen und wir haben ja heute einiges vor.

Auf dem Weg vom Campingplatz Richtung Bonifacio

Erstmal wird, wie immer, alles klappersicher verstaut und dann geht es noch fix in den Supermarkt, ein schnelles Baguette auf die Hand mitnehmen und los. Der Kaffee ist heiß, der Planet ebenfalls. Um diese Uhrzeit ist die Abteilung „Boulangerie“ bereits komplett leergefegt. Wir sind also deutlich zu spät dran. Daher gibt es leider keine Croissants mehr.

Nun wollen wir auf der Strecke zu unserem nächsten Quartier zunächst Bonifacio besichtigen. Das Parken auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz wird schon zum Erlebnis. Eine französische Furie zeigt uns mit wilden Handzeichen, das sie hier das Sagen hat und niemand auch nur einen Zentimeter weiter fährt, als sie es befiehlt. Junge, Junge, sehr respekteinflössend la Madame. Wir sind froh, dass wir direkt am Hafen einen Platz für den Bulli finden und stiefeln los.

Was für ein toller Ort. Wir waren zwar noch nie da aber so stellen wir uns Nizza vor. Ein wunderschöner Hafen, mit riesigen Yachten, überteuerten Restaurants und ein wirklich tolles Flair.

Wir machen uns auf den Weg zur Zitadelle von Bonifacio, entscheiden uns aber heute gegen eine Besichtigung und nehmen den Weg gegenüber, um eine tolle Sicht auf das ganze historische Gebiet zu erlangen.

Der gesamte Ort ist umgeben von weißem Kalksandstein und so steht auch die Zitadelle auf einem – von der Küstenseite aus betrachteten – beeindruckendem Fundament.

Von einem Wanderweg aus erhalten wir außerdem eine wunderschöne Aussicht auf das Meer bis hinüber nach Sardinien. Auf der anderen Seite des Höhenwanderweges blicken wir auf den Hafen von Bonifacio.

Bonifacio ist ein wunderschöner Hafenort am südlichsten Zipfel von Korsika.

Markus bekommt trotz der irren Temperaturen von über 35 Grad noch Lust aufs Shoppen und ich tätige für kleines Geld die beste Investition dieses Urlaubs. Das weiß ich jetzt schon ;-).

Uns zieht es weiter Richtung Westen und auf dem Weg wollen wir auf alle Fälle noch einen Badestopp einlegen. Die Empfehlungen aus dem Internet haben uns bislang noch nicht enttäuscht und so peilen wir nun den Plage de San Giovanni an. Der Weg dorthin lässt uns ein Stoßgebet aussprechen „Bitte lass es eine Einbahnstraße sein“. Natürlich war es keine aber wir fanden dennoch auch hier nicht nur einen tollen Platz zum Erfrischen, sondern auch ein wunderschönes Fleckchen Natur. Der Strand war nur mäßig besucht und so war es eine entspannte Pause für uns.

Nach der Badepause geht es weiter über eine Landschaft, die uns sehr an den Norden von Sardinien erinnert.

Unser Ziel ist Sartène. Wir nutzen die Panoramastraße und haben immer wieder wunderschönes Ausichten auf die Süd-Westküste.

Sartene sieht ebenfalls sehr einladend aus, die Parksituation führt allerdings zu Bluthochdruck und da der Tag schon recht fortgeschritten ist, durchfahren wir ihn nur und machen uns weiter auf den Weg nach Propriano.

Der Ort liegt nur wenige Minuten hinter Sartene, überzeugt uns aber beim Durchfahren nicht wirklich. Mit Markus ist mittlerweile auch nicht mehr so richtig gut Kirschenessen. Die Kurverei ist anstrengend und so nehmen wir den erstbesten Parkplatz. Der ist gebührenpflichtig und weit entfernt vom Strand. Dort hätten wir direkt vorne kostenlos stehen können aber egal. Wir laufen durch die sengende Hitze, um uns für ein Eis irgendwo hinzusetzen.

Der Strand ist schön aber ansonsten hat uns der Ort nicht lange halten können. Vielleicht sind wir aber auch am falschen Ende des Ortes reingefahren.

Für heute hatten wir wohl ein bisschen zu viel auf dem Zettel. Jetzt wollen wir nur noch einen Campingplatz finden und der, den wir im Auge haben, schließt lt. Webseite um 18 Uhr. Wir müssen uns daher etwas beeilen, denn wir haben noch eine Stunde Fahrtzeit vor uns und es ist bereits nach 16 Uhr.

Auf dem Weg nach Ajaccio kommen wir immer wieder durch wunderschöne Orte.

Z.B. Olmeto
Dieses Bild schickte ich an einen Exkollegen (Stimme verfremdet ;-)) und bekam die Antwort „Durchgestrichen, das sagt ja wohl alles.“ Insider meiner alten Branche können das ganz sicher richtig einordnen.

Auf Reisen lernt man ja Vieles dazu. Wir haben in jedem Fall eines gelernt. Es ist immer ratsam Inseln gegen den Uhrzeigersinn zu umfahren. So hatten wir es auf Sardinien auch intuitiv gemacht. Auf Korsika wollten wir einfach mal was anders machen und siehe da…..das war doof. Wenn man im Uhrzeigersinn fährt, ist man die gesamte Strecke immer auf der küstenabgewandten Seite unterwegs und hat leider häufig nicht die Gelegenheit einen Fotostopp einzulegen, weil man dafür die Straßenseite kreuzen müsste und das ist in serpentinenreichen Bereichen nicht so richtig gesund. Da wirste alt wie ne Kuh und lernst immer noch dazu. Wir ziehen das nun aber weiter durch und lassen euch an den tollen Ausblicken, die wir dennoch erhaschen, teilhaben.

20 Minuten vor angeblichem Feierabend erreichen wir unseren Campingplatz U Prunelli kurz vor den Toren Ajaccios. Der Campingplatz überzeugt direkt mit einem tollen Pool, großen schattigen Parzellen und wirklich liebevoll gemachten Waschräumen. Die sollten wir jetzt wirklich mal fotografieren. Das haben wir bei den letzten Campingplätzen immer vergessen.

Das Abendessen am Campingplatz war auch wirklich gut und nun kämpft Markus gegen die Mückenattacken. Ich bin zum Glück noch verschont…ich habe ja Markus 😉 und die hier.