Einfach mal weg
Sankt Peter-Ording, März 23

Sankt Peter-Ording, März 23

Kurztrip nach SPO vom 19.03. – 23.03.

Wir müssen dringend mal wieder ans Meer. Da wir schon mal SPO im Visier hatten, dann aber kurzerhand aufgrund einer Brückensprengung Richtung Ostsee abgebogen sind, haben wir jetzt fest gebucht und fahren für 4 Tage zum Frischlufttanken an die Nordsee.

Das Hotel Ambassador lässt uns schon zu Hause grübeln, warum man sich wohl genau diesen Namen für unser Nachtquartier überlegt hat. Wieso nicht Nordseetraum oder Strandidyll? Wir lassen uns überraschen, wofür das Hotel wohl ein Botschafter sein mag …

Als wir nach einem schönen Strandspaziergang unser Zimmer beziehen können, wissen wir es. Hier wurden die 60iger Jahre scheinbar konserviert. Das Haus hat bereits von außen den Charme dieses Jahrzehnts, auch die klassische Musik im Foyer schießt uns etliche Jahrzehnte in eine längst vergangene und von uns nie erlebte Zeit zurück. Ok, ziemlicher Sanierungsstau in dem Laden hier….wir sind etwas enttäuscht…

Lustig ist dann aber auch, dass hier scheinbar Corona noch gar nicht so richtig verarbeitet ist….up to date sieht anders aus 😉

Am Abend zieht ein Nebel auf und verhängt den kompletten Horizont. Wir entscheiden uns daher dafür, den Spa-Bereich des Hotels zu testen. Mit recht geringen Erwartungen schlappen wir mit unseren Hotel-Bademänteln in die Wellness-Etage. Die erste Dusche lässt uns schon vermuten, dass unsere Einschätzung voll erfüllt wird. Auch hier wäre eine Renovierung doch mal ganz nett gewesen. Beim Betreten der Finnsauna sind wir dann aber doch überrascht. Eine sehr schöne Sauna, mit Aufgussknopf. Sehr schön gemacht. Auch die unterschiedlichen Ruhebereiche sind sehr schön beleuchtet und schön ausgestattet. Ok, hier scheint man mal ein bisschen investiert zu haben. Der Spa-Bereich gefällt uns gut und wird ganz bestimmt in den nächsten Tagen von uns häufig frequentiert. Auch die 60 Grad Biosauna macht einen sehr modernen Eindruck. Mal schauen, ob uns das Frühstück morgen auch überzeugen kann.

Kaffeepause in der Arche Noah

Tag 2

Das Schöne am Urlaub ist ja, dass man ohne Termine die Nacht nach Belieben verlängern kann und einfach so in den Tag startet, wann man möchte. Irgendwann knurrt aber der Magen und und macht seinen Unmut lautstark kund. Okay, ab zum Frühstück und dort bietet sich uns ein reichhaltiges Angebot. Alles was uns den Tagesstart versüßt ist vorhanden. Gestärkt zieht es uns aber nun nach Draußen ins Graue… leider bleibt die Sonne heute hinter dichten Wolken und auch im den kommenden Tagen soll es so bleiben… schade!

Der Tag neigt sich dem Abend zu und was lockt nach einem kalten und windigen Tag? Na, die Sauna natürlich… wir freuen uns einfach riesig darüber, den SPA Bereich voll auszukosten.

Drei Saunagänge später rückt aber mal wieder das Essen in den Fokus und ich jumpe nochmal in die Jeans und mache mich auf den Weg zum Pizza Mann um die Ecke.

Tag 3

Der Tag beginnt wie Tag 2 und was soll ich sagen… daran kann man sich gewöhnen.

Heute zeigt sich das Wetter von der ganz schlechten Seite und meint, uns mal ins Auto treiben zu müssen. Anne hatte aus der Vergangenheit den Ort Tönning noch in guter Erinnerung und so machten wir uns auf, über die Dörfer nach Tönning zu fahren.

Den Kirchturm von Tönning anvisiert landen wir quasi auf dem Marktplatz und starten von hier aus, um durch den Ort zu schlendern. Das Wetter spielte nach wie vor nicht mit und somit präsentierte sich der Ort auch nicht wirklich gut, so wie Anne ihn im Gedächtnis hatte.

Fast zufällig gingen wir auf ein Gebäude zu, dass äußerlich einem Malereibetrieb oder sonstigem Gewerbe anmutende. Es stellte sich dann aber heraus, dass es sich um das Multimar Wattforum handelte. Also, nichts wie rein…

Wir haben richtig viel im Multimar über die Nordsee und das Wattenmeer gelernt. Einen Ausflug in diese Ausstellung zu machen, ist also absolut empfehlenswert. Nicht nur für Familien mit kleinen Kindern. Die Informationen sind reichhaltig, interaktiv, was fürs Auge und sehr plastisch erklärt. Die Walausstellung hat uns ganz besonders fasziniert.

So lässt sich ein Regentag super verbringen und bei diesem nordfriesischen Humor konnten wir natürlich an der Kuchentheke zum Abschluss gar nicht vorbeischleichen ;-).

Tag 4

Ein Blick aus dem Hotelfenster entschleunigt uns prompt. Es ist grau, regnerisch und windig. Das muss man positiv sehen. Wir müssen uns nicht beeilen, an die Luft zu kommen. Wir genießen also erstmal das reichhaltige Frühstück. Heute wollen wir dann aber mal in die andere Richtung den Strand hinunter laufen. Trotz Regen….wir sind schließlich nicht aus Zucker ;-).

Der Strand von St. Peter Ording ist soooooo schön weitläufig, mit seinen 12 km Länge und bis zu 2 km Breite. Wir genießen trotz Schietwetters die langen Spaziergänge – im Gegensatz zu manchem Vierbeiner. Die scheinen von ihren Besitzern genötigt worden zu sein. Da kommt schon der ein oder andere Hund mit zugekniffenen Augen und angelegten Ohren an uns vorbei und scheint uns anzuflehen „Nimm mich bitte mit ins nächste Café“.

So treibt es auch uns irgendwann wieder in die Arche Noah zu einem heißen Tee und am Abend geht`s wieder in die Sauna.

Die hatte in den letzten Tagen schon so leicht üble Gerüche von sich gegeben. Aber heute, nach dem Frischluftschock kamen wir in den Saunabereich und machten uns erstmal auf die Suche nach dem möglichen Auslöser dieses Kanalgestanks vor den Duschen. In alle Räume geschaut, nichts gefunden. Dann spielte Markus erstmal Hausmeister und hängte eine Außentür so ein, dass die miefige Luft nach draußen flüchten konnte. Das wurde nur leider irgendwann zu kalt und wir haben die Tür wieder geschlossen. Nach kurzer Zeit war dieser wirklich unerträgliche Geruch wieder präsent. Markus lies das irgendwie keine Ruhe und war schon kurz davor, in die Tasche eines anderen Saunagänger zu schauen. Das lies er gerade noch sein. Was er allerdings nicht unterdrückte, war, seine Gedanken laut auszusprechen „Oder ist in der Tasche Kacke drin?“ Das allein war ja schon ein Brüller, wurde aber dadurch getoppt, dass der Tascheninhaber direkt hinter ihm stand. Schade, dass es in SPA-Bereichen nur selten Teppiche gibt. Markus wäre sicher darunter rausgekrochen ;-).

Rückfahrtstag

Der morgendliche Blick aus dem Fenster zeigte unglaublicherweise SONNENSCHEIN. Wie gemein ist das denn? Nun ja, wir haben ja noch diesen Tag und den wollten wir in Büsum nutzen. Ich kannte den Ort bereits und hatte ihn als süßen, beschaulichen, kleinen Hafenort in Erinnerung. Wir brauchten erstmal eine ganze Weile, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten. Währenddessen waren schon dauernd sehr laute Hup- oder Sirenentöne zu hören. Wir haben uns natürlich nichts dabei gedacht. Ich hab angenommen, dass das vielleicht ein Dampfer ist, der gerade den Hafen verlässt. Tja, nachdem wir eingeparkt hatten und die Hundertschaften von Polizisten am Deich sahen, war uns klar, wir waren in eine Großdemo geraten. Büsum war voll mit Treckern und deren Landwirten, mit Krabbenkuttern und deren Fischern. Der komplette Hafen war vollgestellt mit Krabbenkuttern. Dicht an dicht….

Tja, Zeitungsleser wissen mehr aber wir hatten in den Urlaubstagen überhaupt nichts aus der Politik mitbekommen und so war uns auch entgangen, dass in diesen Tagen die Agrarministerkonferenz in Büsum tagte. Es wurde über die Abschaffung der Schleppnetze der Krabbenfischer ab 2030 diskutiert und für die Fischer steht damit absolut die Existenz auf dem Spiel. Auch die Landwirte klagten über neue Verordnungen für die nachhaltige Tierhaltung und die wenige Unterstützung der Politik. Der kleine Ort Büsum in Dithmarschen war alles andere als süß und beschaulich an diesem Tag. Zumindest lief es aber friedlich, wenn auch laut ab. Wir haben uns das Treiben ein bisschen angeschaut, einige Transparente gelesen und uns dann aber in die Innenstadt abgeseilt, um dort wenigstens noch ein dänisches Eis in der Sonne zu essen.

Wir müssen also sowohl Tönning, als auch Büsum nochmal eine weitere Chance geben. Das kann so noch nicht stehenbleiben ;-).

Nun sind wir gut erholt wieder zu Hause angekommen und haben durch viel Entspannung in der Sauna oder am Strand auch in nur 4 Tagen die Akkus wieder sehr gut aufgeladen. Sollten wir öfter machen ;-).